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Case Study5. Februar 20246 Min. Lesezeit

Case Study: Produktionsbereich-Umstrukturierung – 30 % Zeitersparnis durch 3D-Scan

Case Study: Produktionsbereich-Umstrukturierung – 30 % Zeitersparnis durch 3D-Scan

Ein Industriekunde plante die Umstrukturierung eines Produktionsbereichs und benötigte eine vollständige digitale Bestandsaufnahme. Durch den Einsatz von hochpräzisem 3D-Laserscanning und intelligenter BIM-Modellierung konnten 30 % Zeitersparnis und 20 % Kostenersparnis erzielt werden – ohne Betriebsunterbrechung.

Die Ausgangssituation

Der Kunde stand vor der Herausforderung, einen bestehenden Produktionsbereich umzustrukturieren. Dabei sollten neue Trennwände eingezogen, Maschinen umpositioniert und die bestehende technische Gebäudeausstattung (TGA) berücksichtigt werden.

Das Hauptproblem: Die vorhandenen Bestandspläne waren veraltet und unvollständig. Insbesondere die Deckeninstallationen – bestehend aus Rohrleitungen, Lüftungskanälen, Kabeltrassen und Sprinkleranlagen – waren nicht dokumentiert.

Eine manuelle Vermessung wäre zeitaufwändig, fehleranfällig und hätte den laufenden Betrieb beeinträchtigt. Die Lösung: Ein vollständiger 3D-Laserscan mit anschließender BIM-Modellierung in LOD 300.

Die Lösung: 3D-Scan mit Leica BLK360

Für die Bestandsaufnahme wurde der Leica BLK360 eingesetzt – ein kompakter, hochpräziser 3D-Laserscanner, der in weniger als einer Minute pro Standort einen vollständigen 360°-Scan erstellt.

Technische Details der Erfassung

  • Scanzeitraum: 1 Tag vor Ort (inkl. Vorbereitung)
  • Anzahl Scanstationen: 28 Standorte im Produktionsbereich
  • Erfasste Fläche: ca. 1.200 m²
  • Punktgenauigkeit: ±4 mm auf 10 m Entfernung
  • Ausgabeformat: E57-Punktwolke + fotorealistische 360°-Panoramen

Die Punktwolke wurde anschließend in unserer Software registriert, bereinigt und für die BIM-Modellierung vorbereitet.

Von der Punktwolke zum IFC LOD300-Modell

Im nächsten Schritt wurde die Punktwolke in ein IFC-konformes BIM-Modell mit LOD 300 überführt. Das bedeutet:

  • Exakte geometrische Darstellung aller Bauteile
  • Definierte Abmessungen und Positionen
  • Separate Modellierung von Deckeninstallationen, Rohrleitungen, Lüftung und Kabeltrassen
  • Strukturierte Datenhierarchie für spätere Analysen
3D-Modell des Produktionsbereichs mit sichtbaren Deckeninstallationen

Das fertige BIM-Modell mit separat einblendbaren Gewerken ermöglichte präzise Analysen

Der entscheidende Vorteil: Jedes Gewerk – Rohrleitungen, Lüftung, Elektro, Sprinkler – konnte im Modell separat ein- und ausgeblendet werden. So ließen sich Kollisionen vermeiden und die optimale Position für neue Bauteile berechnen.

Quantitative Analyse der Deckeninstallationen

Auf Basis des BIM-Modells führten wir eine detaillierte Analyse der bestehenden Deckeninstallationen durch. Dabei wurden folgende Fragen beantwortet:

  • Wo befinden sich kritische Medienleitungen (Gas, Druckluft, Kühlwasser)?
  • Welche Bereiche der Decke sind bereits stark belegt?
  • Wo kann eine neue Trennwand ohne Konflikt mit bestehenden Installationen platziert werden?
  • Welche Leitungen müssten bei einer Umverlegung angepasst werden?

Die Ergebnisse der Analyse

Optimale Position der neuen Trennwand berechnet

Durch die Visualisierung aller Deckeninstallationen konnte die ideale Position der Trennwand millimetergenau bestimmt werden – ohne Konflikt mit bestehenden Rohrleitungen oder Lüftungskanälen.

Kritische Medienleitungen identifiziert

Mehrere Gas- und Druckluftleitungen verliefen direkt im geplanten Umbaubereich. Diese wurden im Modell markiert und konnten so frühzeitig in die Planung einbezogen werden.

Kostenintensive Umbauten vermieden

Die ursprüngliche Planung hätte eine aufwändige Umverlegung von Lüftungskanälen erfordert. Durch die Analyse konnte eine alternative Lösung gefunden werden, die diese Kosten vollständig vermied.

Das Ergebnis: Messbare Erfolge

Die Kombination aus präzisem 3D-Scan und intelligenter BIM-Modellierung führte zu folgenden messbaren Ergebnissen:

30 %
Zeitersparnis

in Planung & Umsetzung durch präzise Bestandsdaten

20 %
Kostenersparnis

gegenüber vergleichbaren Projekten ohne 3D-Scan

0
Betriebsunterbrechungen

dank schneller Erfassung während Schichtwechsel

Weitere Vorteile

  • Kollisionsvermeidung: Keine unerwarteten Konflikte während der Bauphase
  • Bessere Kommunikation: Alle Projektbeteiligten arbeiteten mit demselben digitalen Modell
  • Dokumentation: Der digitale Zwilling dient zukünftig als Grundlage für weitere Umbauten
  • Planungssicherheit: Präzise Kostenschätzung bereits in früher Projektphase

Warum 3D-Scans in der Industrie unverzichtbar sind

Diese Case Study zeigt eindrucksvoll, wie moderne 3D-Laserscanning-Technologie komplexe Industrieprojekte beschleunigt, Kosten senkt und Risiken minimiert.

Besonders bei Umstrukturierungen, Erweiterungen oder Modernisierungen bestehender Produktionsbereiche bieten präzise 3D-Scans und BIM-Modelle entscheidende Vorteile:

  • Vollständige Erfassung ohne Betriebsunterbrechung
  • Exakte Bestandsdokumentation als Planungsgrundlage
  • Frühzeitige Erkennung von Konflikten und Risiken
  • Transparente Kostenplanung durch präzise Mengenermittlung
  • Digitaler Zwilling für zukünftige Projekte

Fazit

Die Investition in hochpräzise 3D-Scans und professionelle BIM-Modellierung zahlt sich aus: Unser Kunde konnte durch den Einsatz des Leica BLK360 und die anschließende IFC LOD300-Modellierung 30 % Zeit und 20 % Kosten einsparen – bei gleichzeitig höherer Planungssicherheit und ohne jegliche Betriebsunterbrechung.

So schaffen präzise 3D-Scans echte Kostenvorteile, Effizienz und Sicherheit in der industriellen Planung.

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